Die ersten Tage unseres Frankreich-Trips waren geprägt von Stephans Erkältung (Wie schon im letzten Jahr), meiner verzweifelten Suche nach 220V-Strom und vor allem Internet (Ich hatte noch einen Text abzuliefern) und intensivem "aufeinander Einspielen". Nach kurzen Stopps in Dijon und Moulins und bei irgend so einem Dorfheiligen, in desssen Grabkammer wir die Köpfe stecken, um uns vor Kopfschmerzen zu schützen, sind wir endlich in der Auvergne und haben erstmal zwei Nächte am kleinen Flüsschen Sioule gelagert, um endlich runter- und anzukommen.
Der Lagerplatz ist wunderbar: Unweit vom Wasser, Wiese vor der Tür, der obligatorische Pappelhain daneben, und oberhalb steigen sanfte Hügel an, die vom Heidekraut tief violett gefärbt sind. Ein traumhaftes Plätzchen eigentlich. Rundherum nur Natur, sollte man meinen...
Der erste Schein trügt wie so oft. Hier ist richtig was los. Am Abend bei unserer Ankunft, waren es nur die Jungs vom Kanuverleih, die nach ein paar versprengten Paddlern suchten, und ein Bauer, der sein Wasserfass am Fluss füllte. Der nächste Morgen begann ebenfalls beschaulich mit einem einzelnen Angler, der auf seinem Fahrrad angeradelt kam. Doch dann ging es los und wir fragten uns: "Sind wir denn am Hauptbahnhof?" Auf den Angler folgten zunächst die Kanujungs, die mit ihrem Hänger den Weg heruntergebrettert kamen, einzelne Kurzbesucher und schließlich zehn Autos auf einmal: Eine größere Truppe, die von ihrem sehr laut dozierenden Guide offensichtlich in das Geheimnis der Goldwaschens eingewiesen wurden. Ob einer von ihnen reich wurde, haben wir leider nicht erfahren. Dann wieder die Kanujungs, nochmals der Angler, ein Rasenmähertrupp vom Grundstück nebenan, die Kanujungs.... und schließlich am Abend eine Truppe Franzosen, die Feuer machten (klar, da wo wir unseres machen wollten) für vier Frauen, die mit dem Kanu vorbeikommen sollten. Die Frauen kamen dann irgendwann auch, allerdings mit dem Auto und den Kanus auf dem Dach!!! Wer braucht da noch Fernsehen???
Trotzdem, wir hatten hier ruhige Nächte, und auch wenn hier offensichtlich ein beliebtes Plätzchen ist, hat sich keiner dran gestört, dass wir hier campiert haben. Auch was wert! So, jetzt noch
schnell ein kurzes Bad im Fluss, Ferdinand startklar machen, und dann geht es weiter in Richtung Vulkane...
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