Von der Hauptstadt ans Meer

Wir verbringen die Nacht am Boračko jezero, einem klaren Bergsee. Der kurze Abstecher führt uns über eine enge Passstraße durch sehr ländliches Gebiet. Doch bevor wir die Umgebung schön finden können, rufen und Ruinen, Minenwarnschilder und ein Ausbildungszentrum für Minenspürhunde ins Gedächtnis, dass die Gegend hier auch noch eine ganz andere Seite hat. Unser Plätzchen am See, in einem liebevoll angelegten „Öko-Camp“ ist trotzdem idyllisch und beschert und eine ruhige Nacht mit guter Luft.

Am nächsten Morgen geht es weiter in südlicher Richtung. Kurz vor Mostar wechselt die Landschaft erneut ihr Gesicht. Wo gerade noch dichte Wälder waren, sind die Berge jetzt trocken und nur noch mit spärlichem Gestrüpp bewachsen. Es wird heiß und schwül, so dass wir uns in Mostar auf einen recht kurzen Spaziergang durch die Altstadt und über die wieder aufgebaute „Alte Brücke“ beschränken. Das Städtchen wirkt sehr orientalisch und die für diese Region typische Architektur verleiht ihm ein ganz besonderes Flair.

 

Allerdings ist es auch wahnsinnig voll: Touristen von überall her schieben sich durch die Gassen – ein weiterer Grund den Besuch eher kurz zu halten. Trotzdem verlassen wir Mostar nicht, ohne wenigstens einmal den Bosnischen Kaffee und Baklava probiert zu haben. Das ist nach unserem Geschmack!

 

Auf dem weiteren Weg in den Süden besuchen wir noch ein Derwischkloster aus dem 15./16. Jahrhundert. Doch dann wird es uns endgültig zu heiß und zu drückend. Eigentlich hatten wir vor, von hier aus über Trebinje nach Dubrovnik fahren, aber wir sind müde und wollen nur noch ans Meer.

 

Die paar Tage in Bosnien und Herzegowina fanden wir beide sehr anstrengend und ein wenig bedrückend. So recht können wir's nicht festmachen, zumal wir viel Schönes gesehen haben. Andererseits sind die Spuren des Krieges auch 17 Jahre später noch sehr präsent. Minenfelder im Hinterkopf beschränken uns in unsere Bewegungsfreiheit und zu allem Überfluss wurde uns vom Essen eigentlich immer ein bisschen übel (außer bei Kaffee und Baklava): Fleisch, zu viel Fett und als Gemüse Zwiebeln und Pommes. Ja, natürlich ist diese Sicht einseitig, wir haben in den wenigen Tagen nicht alles probiert und hatten zu wenig Zeit, um die Menschen hier kennen zu lernen. Und eigentlich ist es unfair, sich so schnell ein Urteil zu bilden. Trotzdem sind wir uns einig: Hier zieht es uns nicht mehr hin – und doch sind wir froh, dass wir da waren.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Helene (Montag, 01 Oktober 2012 19:48)

    Nun weiß ich wie es weiter ging!
    Wunderschöne Aufnahmen! - Nicht die Minenwarnschilder und Einschusslöcher, aber das darf nicht vergessen werden - es gehört zur Geschichte.
    Weiter gute Reise - wünscht Helene
    Helene

  • #2

    Alex und Eike (Donnerstag, 04 Oktober 2012 16:46)

    Tolle Aufnahmen, weiter viel Spaß...
    - lasst euch Zeit, hier ist schlechtes Wetter.
    Grüsse aus Gummersbach
    Alex und Eike

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